Gute Forstsaatguternte im Jahr 2011

Nach einer Rekordernte im Jahr 2009 und der geringen Ernte im Jahr 2010 fällt die Forstsaatguternte in diesem Jahr wieder reichlich und früher als erwartet aus. Die Ernte...

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Nach einer Rekordernte im Jahr 2009 und der geringen Ernte im Jahr 2010 fällt die Forstsaatguternte in diesem Jahr wieder reichlich und früher als erwartet aus. Die Ernte von Forstsaatgut darf nur in besonders geprüften und zugelassenen Saatgutbeständen erfolgen, um eine hohe Qualität der Nachkommenschaften zu gewährleisten. Weißtanne und Douglasie, zwei Nadelbaum-Hoffnungsträger der Zukunft, hatten einen mittleren Behang, so dass ca. 2,5 Tonnen Zapfen geerntet werden konnten. Die Ernte von Weißtanne Anfang September im Polenztal im Nationalpark Sächsische Schweiz war besonders ertragreich. So trug ein Baum über 800 Zapfen in seiner Krone. Dagegen haben Fichte, Roteiche und Kiefer haben in diesem Jahr keine oder nur wenige Früchte. Von den selteneren Baumarten waren Ernten bei Vogelkirsche, Bergahorn und Winterlinde erfolgreich, eine Ernte in der Hainbuche wird vorbereitet.

Diese seltenen Baumarten werden vor allem als naturgemäße Mischbaumarten für den Umbau von Nadelbaumforsten in gemischte Wälder, bei der Gestaltung von lebendigen Waldrändern und bei der Pflanzung von Ersatzflächen für entstandene Waldverluste (z. B. durch Straßen- oder Leitungsbau) eingesetzt.

Ebenfalls wichtig für den Waldumbau in gemischte und stabile Bestände ist die Gewinnung von wertvollem Saatgut der beiden deutschen Eichen Traubeneiche und Stieleiche sowie der Rotbuche, die in diesem Jahr trotz der Frostschäden im Frühjahr gute Erträge erwarten lassen. Diese Ernten im Osterzgebirge und der Sächsischen Schweiz laufen derzeit auf Hochtouren, es werden viele Tonnen Saatgut erwartet. Die Eicheln werden einzeln vom Waldboden aufgesammelt, die Bucheckern in ausgelegten Netzen aufgefangen.

Zum Ende des Baumschuljahres im Frühjahr 2012 wird noch die Gewinnung von Hybridpappelsteckhölzern beginnen. Dies geschieht in speziellen Mutterquartieren im unteren Erzgebirge. Die Bedeutung der besonders schnell wachsenden Hybridpappeln liegt in ihrer geplanten Verwendung für Biomasse-Schnellwuchsplantagen, die einen Platz im Energiemix der Zukunft einnehmen sollen. Gewonnenes Saatgut wird eingelagert oder an Baumschulen verkauft Die Saatgutgewinnung aus den geernteten Zapfen geschieht z. B. in der sächsischen Staatsdarre in Flöha, wo sie in großen Trommeln erwärmt (Darre = darren, dörren) und gedreht werden, bis die Samen ausfallen. Anschließend können die Samen dann ausgesät, in Tiefkühlräumen eingelagert oder je nach Bedarf an Baumschulen verkauft werden. Aus einer Tonne Tannenzapfen können etwa 100 kg Samen gewonnen werden. Aus einem Kilogramm Weißtannen-Samen entstehen in der Baumschule bis zu 8.000 Pflanzen. 150 – 200 Pflanzen können aus einem Kilogramm Eicheln entstehen. Die Eicheln müssen noch im Herbst oder spätestens im kommenden Frühjahr ausgesät werden, denn sie sind kaum lagerfähig. Auch die Bucheckern, aus denen die für die Mittelgebirgswälder gefragten Buchensämlinge angezogen werden, sind spätestens nach 3 Jahren ins Saatbeet zu bringen, da sonst ihre Keimfähigkeit verloren geht.

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