Traditionelles Handwerk aus Milkel

Thomas Scheffler zeigt seine Arbeiten Radibor. Im kleinen Heidedorf Milkel gibt es neben dem Schloss noch eine Besonderheit und Rarität in der Oberlausitz. Eine Hufschmiede mit einer Schauwerkstatt-Korbmacherei,...

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Foto: Heinz Noack
Thomas Scheffler zeigt seine Arbeiten

Radibor. Im kleinen Heidedorf Milkel gibt es neben dem Schloss noch eine Besonderheit und Rarität in der Oberlausitz. Eine Hufschmiede mit einer Schauwerkstatt-Korbmacherei, deren Besitzer Thomas Scheffel ist. Der 42–Jährige betreibt im eigenen Haus einen 1- Mannbetrieb als Meister des Korbmacherhandwerks. Sein Vater, der Revierförster und Leiter der Baumschule im Ort war, zeichnete sich auch für den Anbau von Korbweiden verantwortlich. So war die Nähe zum inzwischen selten gewordenen Beruf gelegt. Nach Beendigung der Schule im heimischen Milkel, begann er 1986 die Lehre als Korbmacher beim Obermeister Siegfried Stein in Bautzen, die er 1988 erfolgreich abschloss. Es folgte ein Jahr Arbeit als Geselle, von 1989 bis Anfang 1990 absolvierte er mit sehr gutem Erfolg die Meisterschule in Dresden und Bautzen. 2012 feiert der 2- fache Familienvater sein 20-jähriges Handwerkjubiläum. In dieser Zeit hat er zirka tausende Körbe geflochten, vom Minikorb, Teppichklopfern bis hin zu Körben die das Volumen eines Kleinwagens besitzen. Leider ist die Auftragslage nicht mehr so gut, da umweltunfreundliche und billige Korbwaren aus dem Ausland den heimischen Markt überschwemmen. Und dennoch hat sich Herr Scheffel durch Mundpropaganda und seine sehr gute Qualität einen Namen gemacht. Mittlerweile hat er nicht nur deutschlandweit seine Kundschaft. Zu seinen Referenzsarbeiten zählen die Flechtarbeiten in der Körse Therme in Kirschau und im Spreewelten-Bad in Lübbenau/Spreewald. Zu nennen ist auch seine Ausstattung des Bautzener Theaters mit Korbwaren. Er hat eine Tradition aus der Region fortgesetzt und baut weiterhin Korbweiden an. Einerseits für den Eigenbedarf aber auch zum Verkauf für Projekte oder für Bastlerbedarf und Gartenelemente. Er ist aber auch in der Lage, Stecklinge für den Eigenanbau zu liefern.
Wer ihn bei seiner Arbeit beobachten und bestaunen will, der sollte am 3. Advent (11.12. von 15 – 18 Uhr) ihn in seiner Werkstatt besuchen. Sie liegt am Ortseingang, wenn man aus Richtung Bautzen kommt. Oder einfach nach dem Korbmacher Thomas Scheffel fragen.

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