VNG-Ausstellung „Mauerfälle“ im Lausitz-Center

Die Wanderausstellung „Mauerfälle“ der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG) ist auf ihrer Bildungstour in Hoyerswerda angekommen. Sie wurde 30.10. von Stefan Skora, Oberbürgermeister von Hoyerswerda, Arnold Vaatz, ehemaliger DDR-Bürgerrechtler und...

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Die Wanderausstellung „Mauerfälle“ der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG) ist auf ihrer Bildungstour in Hoyerswerda angekommen. Sie wurde 30.10. von Stefan Skora, Oberbürgermeister von Hoyerswerda, Arnold Vaatz, ehemaliger DDR-Bürgerrechtler und heutiges Mitglied des Bundestages sowie Uwe Barthel, Vorstandsmitglied von VNG im Lausitz-Center von Hoyerswerda feierlich eröffnet. „Soziale Verantwortung ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmenskultur“ betonte Uwe Barthel. „Wir möchten mit dem Projekt ‚Mauerfälle’ auf die große Bedeutung der friedlichen Revolution aufmerksam machen und die Geschehnisse und deren Auswirkungen von 1989/90 insbesondere den jungen Menschen nahe bringen.“ Bis zum 12. November 2011 ist die VNG-Ausstellung „Mauerfälle“ im Lausitz-Center zu besichtigen.

Im Mittelpunkt der Wanderausstellung steht ein Originalteil der Berliner Mauer, das bereits von den „Vätern der Einheit“ Dr. Helmut Kohl, George H. W. Bush sen. und Michail Gorbatschow signiert wurde. Heute unterzeichnete Arnold Vaatz als ein weiterer Zeitzeuge das Mauersegment. Arnold Vaatz war schon in der DDR aktiv in der Friedensbewegung engagiert. Als Autor des „Verfassungsentwurfes der Gruppe der 20 für das Land Sachsen“ und als Pressesprecher des Neuen Forums in Dresden gestaltete er den demokratischen Aufbruch in der DDR mit.

Stefan Skora wurde während der Eröffnungsfeier zum Ehrenbotschafter für Demokratie und Toleranz ernannt und unterzeichnete ebenfalls das Mauerstück.

Zum 20. Jahrestag der Friedlichen Revolution hatte VNG im Rahmen seiner Initiative „Verbundnetz für Demokratie und Toleranz“ das Mauersegment zu Gunsten der Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder e.V.“ erworben. Beim Start der Ausstellung auf der Leipziger Buchmesse im vergangenen Jahr kamen die Unterschriften von Christoph Wonneberger, dem Mitinitiator der Leipziger Friedensgebete und Montagsdemonstrationen und des Friedensnobelpreisträgers und Wegbereiters der Friedlichen Revolution Lech Walesa dazu.

Auf der zweiten Station in Chemnitz hat Superintendent a. D. und Chemnitzer Ehrenbürger Christoph Magirius, der 1989 Mitinitiator der „Runden Tische“ war, dieses Kunstwerk unterschrieben. In München unterzeichnete der Leipziger Pfarrer Stephan Bickhardt, der als Vertreter der Bürgerrechtsbewegung in der DDR u. a. Mitbegründer von „Demokratie Jetzt“ war. Und auf dem Welterbe Zeche Zollverein in Essen setzte Prof. Dr. Horst M. Teltschik, der eine maßgebliche Rolle bei den Verhandlungen zur deutsch-deutschen Wiedervereinigung eingenommen hat, seinen Namenszug auf das Kunstwerk. In Neubrandenburg schrieb Dr. Rudolf Seiters, 1989 Chef des Bundeskanzleramtes unter Helmut Kohl und offizieller Verhandlungsführer der Bundesregierung mit der DDR, seinen Namen auf die Mauer.

Im norwegischen Stavanger, der ersten Station außerhalb Deutschlands, unterzeichnete Dr. h. c. Hans-Dietrich Genscher, der als langjähriger Bundesaußenminister wesentlich für eine Verständigung zwischen Ost und West sowie in den entscheidenden Monaten der Jahre 1989 und 1990 für die richtige Weichenstellung zur Wiedervereinigung beigetragen hat, das Mauerstück.

Zur Frankfurter Buchmesse kamen die Unterschriften der Bürgerrechtlerin und Künstlerin Kathrin Hattenhauer und des ehem. Beauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit, Joachim Gauck hinzu.

Das 3,60 Meter hohe und 2,7 Tonnen schwere Unikat wurde von dem Leipziger Künstler Michael Fischer-Art gestaltet. Fischer-Art hat selbst 1989 in Leipzig demonstriert, seine Transparente sind Teil der Sammlung im „Haus der Geschichte“ in Bonn. Im Rahmen der VNG-Initiative geht dieses wertvolle Mauerteil auf Bildungsreise durch deutsche und europäische Städte.

In der Ausstellungszeit werden Schulklassen direkt am Mauerstück Geschichtsunterricht „zum Anfassen“ erhalten, um ihnen die Geschehnisse von 1989/90 nahe zu bringen. Unter dem Symbol der Überwindung der deutschen Teilung diskutiert zudem der Künstler Fischer-Art mit Schülern sein Buch „Der 9. Oktober 1989 – 21 Jahre danach“ und arbeitet an einem neuen „Buch der Zukunft“.

Begleitet wird das Mauerstück durch die Fotoausstellung „EAST – Zu Protokoll“, die einzigartige Momentaufnahmen von Fotografen und Künstlern aus den entscheidenden Sommer- und Herbstmonaten des Jahres 1989 dokumentiert und vom Leipziger Fotografen Frank-Heinrich Müller kuratiert wird.

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