AfD will Zusatzrente für langjährige Mindestlohn-Jobber

In den sozialen Medien verbreitet sich die Meldung, dass die AfD einen Rentenzuschlag von 10 Euro fordert. Wir sprachen dazu mit dem sozialpolitischen Sprecher der AfD-Fraktion Sachsen André...

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In den sozialen Medien verbreitet sich die Meldung, dass die AfD einen Rentenzuschlag von 10 Euro fordert. Wir sprachen dazu mit dem sozialpolitischen Sprecher der AfD-Fraktion Sachsen André Wendt.

Gerade erst wurde eine Rentenerhöhung bekannt gegeben. Reicht das nicht?

Unsere Forderung hat mit der aktuellen Rentenerhöhung nichts zu tun. Wir wollen, dass vor allem Menschen, die jahrelang im Niedriglohnsektor gearbeitet und prekäre Erwerbsbiografien aufweisen, ein würdiges Auskommen auch im Rentenalter haben.

Herr Wendt, vor Jahren wäre diese Forderung undenkbar gewesen. Woher kommt der soziale Wandel der AfD?

Von Wandel kann hier keine Rede sein. Vielmehr sind es die Zahlen die beunruhigen. Die Zahl der Minijobber und sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten Rentner ist in den letzten Jahren in Sachsen rasant gestiegen. Aktuell arbeiten über 47.000 Rentner als Minijobber. Viele sicherlich gerne, aber ein großer Teil ist gezwungen, weil die Rente einfach nicht reicht.

Wollen sie die Rente nur in Sachsen oder ganz Deutschland umsetzen?

Der Vorschlag gilt für ganz Deutschland. Als Abgeordneter im Landtag kenne ich aber viele Rentnerschicksale hier im Osten. Viele Sachsen, die nach der Wende zeitweise arbeitslos wurden, sind heute gezwungen, wegen drohender Altersarmut weiterhin arbeiten zu gehen. Das ist einfach unwürdig. Diese Menschen dürfen kein zweites Mal Opfer der Wende werden.

Gleiches gilt aber auch für die Menschen an Rhein und Ruhr. Wer sein Leben lang in die Sozialsysteme eingezahlt hat, muss im Alter mehr haben als der, der keine Erwerbsbiografie vorweisen kann. Auch die zukünftige Rentnergeneration wird massiv davon betroffen sein, wenn das Rentenniveau weiter abgesenkt wird und die Besteuerung der Renten steigt.

Wie sind sie auf die 10 € gekommen?

Grundsätzlich sollte man bei der Rentenberechnung darüber nachdenken, ob nicht jeder Bürger mindestens eine Rente erhalten sollte, im Umfang der Grundsicherung plus einen Aufschlag von 10 Euro pro Arbeitsjahr. Damit würden Arbeitnehmer, die im Niedriglohnsektor gearbeitet haben, eine Anerkennung für jahrelanges Arbeiten erhalten.
Höhere Rentenansprüche bleiben natürlich erhalten. Damit wäre für ein würdiges Auskommen auch im Rentenalter gesorgt.

Wie soll ihre Forderung finanziert werden?

Wenn man betrachtet, was Deutschland derzeit für die Unterbringung und Integration hunderttausender Wirtschaftsmigranten ausgibt, erübrigt sich eigentlich die Frage, woher wir die Rente aufbringen. Es werden Milliarden für fragwürdige Klima- und Genderprojekte, marode Banken, Pleitestaaten und Sozialleistungen für nicht in Deutschland lebende Ausländer bereitgestellt. Ich halte es deshalb für unwürdig, darüber zu diskutieren, ob wir die Zusatzrente für Menschen finanzieren können. Es ist ein Skandal, wenn Menschen, die ein Leben lang hart gearbeitet und Steuern gezahlt haben, dennoch keine Rente bekommen, von der sie halbwegs leben können.

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