Corona kostete bisher 350 Milliarden Euro

Seit zwei Jahren leidet die deutsche Wirtschaft unter den Folgen derCorona-Pandemie. Zum Jahrestag zieht eine neue Studie des Instituts derdeutschen Wirtschaft (IW) Bilanz: 350 Milliarden Euro anWirtschaftsleistung sind...

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Seit zwei Jahren leidet die deutsche Wirtschaft unter den Folgen derCorona-Pandemie. Zum Jahrestag zieht eine neue Studie des Instituts derdeutschen Wirtschaft (IW) Bilanz: 350 Milliarden Euro anWirtschaftsleistung sind bisher verloren gegangen. Im ersten Quartal diesesJahres kostet Corona möglicherweise weitere 50 Milliarden Euro. DieErholung wird Jahre dauern.

Die Ausfälle der Wirtschaft belaufen sich seit Anfang der Pandemie aufrund 350 Milliarden Euro, wie neue IW-Berechnungen zeigen. In denvergangenen zwei Jahren gaben die Deutschen 270 Milliarden Euro wenigerfür ihren Konsum aus – das sind rund 3.000 Euro pro Kopf. Außerdeminvestierten Unternehmen rund 60 Milliarden Euro weniger. Staatsausgabenund Exporte fingen die Wirtschaft im zweiten Jahr zumindest teilweise auf.

Ein Auf und Ab

Zu Beginn der Pandemie führten die Lockdown-Maßnahmen zu Problemen beiProduktionsprozessen und störten Lieferungen im In- und Ausland. Hinzukamen Kosten durch eingeschränkte Konsummöglichkeiten und vorsichtigeKunden. Im zweiten Quartal 2020 sackte das reale BIP verglichen mit demVorjahr um elf Prozent ab. Im weiteren Verlauf der Pandemie sorgtenzwischenzeitlich gesunkene Infektionszahlen immer wieder für Hoffnung aufeine dauerhafte Erholung. Die wurde jedoch durch erneute Infektionswellengetrübt. Im zweiten Corona-Jahr waren Probleme bei Lieferkettenentscheidend: Fehlende Bauteile machten besonders der Automobilindustrie zuschaffen, die Produktionslücke in der gesamten Industrie wuchs wieder aufsiebeneinhalb Prozent an. 

Kräftiges Wachstum benötigt

Obwohl Staatsausgaben und die Erholung im Außenhandel die Verlusteabschwächten, wird es voraussichtlich auch in den kommenden Monaten zuEinbußen kommen. Allein im ersten Quartal 2022 könnte sich dieCorona-Bilanz um weitere 50 Milliarden Euro verschlechtern. Die neueOmikron-Variante gibt allerdings auch Grund zur Hoffnung, meint IW-ÖkonomMichael Grömling: „Sollten wir in diesem Jahr in die endemische Phaseeintreten, dürfte es wieder bergauf gehen. In den nächsten Jahren brauchtes ein kräftiges Wachstum, um die bislang aufgelaufenen Einbußen wiederwettzumachen.“

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