Gastgewerbe fordert Perspektiven und Ausgleich

Nach einem Jahr Corona ist die Not im Gastgewerbe riesig. Ende März befindet sich die Branche seit Beginn der Pandemie insgesamt sieben Monate im Lockdown. Viele Betriebe wie...

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Nach einem Jahr Corona ist die Not im Gastgewerbe riesig. Ende März befindet sich die Branche seit Beginn der Pandemie insgesamt sieben Monate im Lockdown. Viele Betriebe wie Discotheken und Clubs sind seit einem Jahr durchgehend geschlossen. „In der Branche wachsen Verzweiflung, Wut und Zukunftsängste dramatisch“, sagt Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband).

Restaurants und Hotels verzeichnen im Zuge der Corona-Krise nie dagewesene Umsatzverluste. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts brachen die Umsätze im Jahr 2020 real um 39,0 Prozent ein. Wie aus einer Umfrage des DEHOGA vom 9. März hervorgeht, beklagen die Betriebe seit 1. März 2020 bis heute Umsatzeinbußen von 63,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Februar 2021 sank der Umsatz laut Angaben der 6.500 Umfrageteilnehmer um 77,9 Prozent. „Die Konten sind leer, die Rücklagen sind aufgebraucht, die Nerven liegen blank“, erklärt Zöllick. „Die Angst der Betriebe vor dem endgültigen Aus nimmt zu.“ 72,2 Prozent der Unternehmer bangen um ihre Existenz. Jeder Vierte (24,8 Prozent) zieht konkret eine Betriebsaufgabe in Erwägung.

Im Kampf gegen die Pandemie mahnt Zöllick zielgerichtete, widerspruchsfreie und effektive Maßnahmen an. „Unseren Betrieben ist nicht zu vermitteln, dass die Bundesregierung einerseits Urlaub auf Mallorca wieder möglich macht, aber einen Besuch im Biergarten weiterhin nicht erlaubt. Das führt zu maximalem Frust in unserer Branche.“ Auch in Deutschland gebe es Regionen mit zum Teil sehr niedrigen Inzidenzwerten. Hotels und Restaurants hätten zudem umfassende Hygienekonzepte erarbeitet.

Bautzens AfD-Landtagsabgeordneter Frank Peschel forderte bereits letzte Woche: „Wenn die neuen Massentests in den Unternehmen und Schulen eine zuverlässige Planbarkeit schaffen sollen, dann muss ihnen gleichzeitig ein Weg zur Normalität aufgezeigt werden. Dazu gehört, dass die Einschränkungen in Schulen und Unternehmen aufgehoben werden. Mitarbeiter und Schüler müssen jetzt zur Normalität zurückkehren. Gerade Betriebskantinen, Schulmensen, Imbisse und die Gastrobereiche in Tankstellen müssen unter Beachtung der Hygiene-Maßnahmen ab 22. März wieder normal geöffnet haben.“

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