Onlinehandel wächst- Einzelhandel verliert

Wie das Statistische Landesamt meldete, stiegen die Umsätze im sächsischen Einzelhandel im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr. Nominal betrug die Steigerung fast sieben Prozent. Dieses Ergebnis ist allerdings...

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Wie das Statistische Landesamt meldete, stiegen die Umsätze im sächsischen Einzelhandel im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr. Nominal betrug die Steigerung fast sieben Prozent. Dieses Ergebnis ist allerdings differenziert zu betrachten: Die höchste Umsatzsteigerung mit real 25 Prozent und nominal 24 Prozent hatte erwartungsgemäß der „Einzelhandel nicht in Verkaufsräumen“, der vom Internethandel dominiert wird. Circa ein Sechstel aller sächsischen Einzelhandelsumsätze des Jahres 2020 wurden in diesen Einrichtungen getätigt. Der Umsatzanteil am Einzelhandel insgesamt betrug bei „Händlern mit Waren verschiedener Art“ mehr als 40 Prozent. Dazu gehören vor allem Supermärkte und Warenhäuser. Hier gab es ein Wachstum um real vier und nominal fast sieben Prozent. Auch beim „Handel in Apotheken sowie mit medizinischen, orthopädischen und kosmetischen Artikeln“ lag der Jahresumsatz um real sechs und nominal acht Prozent über dem Ergebnis des Jahres 2019. Dagegen gingen die Umsätze bei den „Einzelhändlern mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren“ sowohl real als auch nominal um mehr als ein Fünftel im Vorjahresvergleich zurück. Hier fehlte vor allem das Weihnachtsgeschäft. Allein im Dezember 2020 konnte nicht einmal halb so viel Umsatz erreicht werden wie im Dezember 2019. In diesem Handelsbereich ging auch die Zahl der Beschäftigten zurück. Im Jahresdurchschnitt 2020 sank deren Zahl um fast fünf Prozent. Andererseits hat sowohl der „Einzelhandel außerhalb von Verkaufsräumen“ als auch der „Einzelhandel mit Waren verschiedener Art“ seine Belegschaft im Jahr 2020 um fünf bzw. vier Prozent aufgestockt.

Zur Situation erklärt der Bautzener Landtagsabgeordnete Frank Peschel: „Für viele Händler ist es schon kurz nach zwölf. Im gesamten Jahr 2020 verlor der stationäre Einzelhandel in Sachsen rund 1,7 Milliarden Euro Umsatz.

Corona – das gehört auch zur Wahrheit – hat die Probleme des Einzelhandels noch verschärft. Die Innenstädte leiden schon lange. Erst die Bedrohung von Einkaufmärkten auf der „grünen Wiese“, dann durch die massive Umsatzverschiebung ins Internet. Jetzt durch den massiven Eingriff des Staates. Und das bereits seit Monaten! Der wirtschaftliche Schaden des zweiten staatlich erzwungenen Lockdowns lässt sich nur erahnen.

Das Konsumverhalten der Leute hat sich aber auch verändert. Kein Mensch muss zum Einkaufen noch in die Stadt kommen. Dank Internet kann man überall alles online bestellen. Wir erleben eine massive Umsatzverschiebung in den Onlinehandel.

Wir müssen schnellstens anfangen, Ideen für unsere Innenstädte zu entwickeln. Bautzens Innenstadt muss neu belebt werden.“

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