Umsatzrückgänge in der sächsischen Industrie

Der April 2020 führte bei den 1 378 berichtspflichtigen Betrieben der sächsischen Industrie zu einem massiven Umsatzrückgang. Der Gesamtumsatz ging gegenüber März um 34,9 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro zurück, binnen Jahresfrist betrug das Minus...

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Der April 2020 führte bei den 1 378 berichtspflichtigen Betrieben der sächsischen Industrie zu einem massiven Umsatzrückgang. Der Gesamtumsatz ging gegenüber März um 34,9 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro zurück, binnen Jahresfrist betrug das Minus 38,1 Prozent. Der Auslandsumsatz verringerte sich im Vormonatsvergleich um 41,8 Prozent auf 1,0 Milliarde Euro, gegenüber April 2019 sank er um 47,8 Prozent. Die Exportquote, d. h. der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz, erreichte im April 2020 nur noch 32,9 Prozent. Das waren vier Prozentpunkte weniger als im März 2020 und 6,1 Prozentpunkte weniger als im April 2019. Die geleistete Arbeitszeit der 236 983 Beschäftigten war mit 24 733 Tausend Arbeitsstunden jeweils ein Fünftel geringer als im Vormonat und im Vorjahresmonat.
Am stärksten von der Krise betroffen war – wie bereits im März 2020 – der Bereich „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“. Der Umsatz lag im April nur bei 229 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von 79,4 Prozent gegenüber dem Vormonat sowie von 84,0 Prozent gegenüber April 2019 und stellt einen historischen Tiefstand dar. Der Rückgang wurde in starkem Maße von einem sinkenden Auslandsgeschäft verursacht. Der Auslandsumsatz des Bereiches brach um 91,3 Prozent gegenüber März auf 44,8 Millionen Euro ein. Binnen Jahresfrist erreichte das Minus ebenfalls diese Größenordnung (93,7 Prozent). Von den 37 165 Beschäftigten wurden im April mit 1 689 Tausend Arbeitsstunden deutlich weniger als die Hälfte der Arbeitsstunden von März 2020 bzw. von April 2019 erbracht.
Der Index des Auftragseingangs (2015=100 Prozent) fiel im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt im April 2020 mit 55,2 Prozent und im Bereich „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ mit 26,0 Prozent auf einen neuen Tiefstwert seit der Wirtschaftskrise 2008/2009.

Foto: Ines Kanzler

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