Richtfest für den Neubau der Anstaltsküche der JVA Bautzen

Heute wurde das Richtfest für die neue Anstaltsküche der Justizvollzugsanstalt Bautzen gefeiert. Der Rohbau des neuen Gebäudes ist jetzt durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement fertig gestellt...

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Heute wurde das Richtfest für die neue Anstaltsküche der Justizvollzugsanstalt Bautzen gefeiert. Der Rohbau des neuen Gebäudes ist jetzt durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement fertig gestellt worden. Der Amtschef des Sächsischen Staatministeriums der Finanzen Sebastian Hecht und der Leiter der Justizvollzugsanstalt Bautzen Oliver Schmidt schlugen einen symbolischen Nagel am Zimmermannsbalken ein.

Der Amtschef des Sächsischen Staatministeriums der Finanzen Sebastian Hecht: „Das heutige Richtfest für die neue Anstaltsküche ist ein weiterer Meilenstein für die bauliche Entwicklung der Bautzener Justizvollzugsanstalt. Die Gebäude galten zu ihrer Erbauungszeit im Jahr 1904 als modernste Bauten des sächsischen Strafvollzugs. Mit dem Neubau führen wir diese Tradition in einer zeitgemäßen Architektursprache fort. Die Investitionen von 17,7 Millionen Euro zeigen, dass der Freistaat neue Gefangenenarbeitsplätze schafft und für einen modernen und sicheren Strafvollzug sorgt.“

Justizstaatssekretär Mathias Weilandt: „Mit dem Neubau wird die Justizvollzugsanstalt in Bautzen weiter modernisiert und fit für die Zukunft gemacht. Eine moderne Ausstattung ist die Grundvoraussetzung, dass der sächsische Vollzug auch in Zukunft weiterhin erfolgreich zu einer sicheren und friedlicheren Gesellschaft in Sachsen beitragen kann.“

Die bisherige Anstaltsküche war technisch veraltet und genügte nicht mehr den heutigen Anforderungen. Es entsteht ein moderner Neubau mit rund 1.400 Quadratmetern Nutzfläche. Er ermöglicht optimale Arbeitsabläufe für Gefangene und Bedienstete bei der Essenszubereitung.

Der zukünftige Speisesaal bietet 50 Sitzplätze und erhält durch viel Holz und Farbe eine freundliche Atmosphäre. Äußerlich orientiert sich das Gebäude mit der beigefarbenen Klinkerfassade an den historischen, denkmalgeschützten Häusern auf dem Gelände. Baubeginn war im März 2022. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2025 geplant.

Die neue Großküche wird zukünftig rund 760 Essen für Gefangene, Bedienstete und Gäste zubereiten. Die Verteilung erfolgt über einen sogenannten „Wagenbahnhof“ auf Wagen, welche die Essen auf die verschiedenen Häuser verteilen.

Das Besondere an der neuen Küche ist, dass sie mit der integrierten Lehrküche ausreichend Raum für die Ausbildung von rund 20 Gefangenen in den Bereichen „Koch“ und „Service am Gast“ bietet. Weitere 20 Plätze entstehen zur Mitarbeit der Gefangenen in der Hauptküche.

AfD-Landtagsabgeordneter Frank Peschel: „Mit Blick auf das Ausbildungsangebot im BSZ Bautzen, welches zahlreiche Ausbildungsberufe verloren hat, sehe ich gute Chancen mit der Novellierung des Teilschulnetzplanes Berufsbildende Schulen ab 2025 die Ausbildungsberufe „Koch“ und „Servicekräfte im Gastronomiebereich“ wieder nach Bautzen zu holen.

Das Kultus- und Justizministerium müssen gemeinsam eine Lösung erarbeiten, wie die Lehrkräfte sowohl in der JVA Bautzen als auch am BSZ Bautzen Lehrlinge ausbilden können.“

In der Vergangenheit wurden verschiedene Hafthäuser, die Sporthalle, die Sicherheitstechnik, das Freigängergebäude, die Anstaltsmauer und die Sicherungsverwahrung auf dem Gelände neu errichtet oder von Grund auf saniert. Insgesamt flossen durch den Freistaat Sachsen seit dem Jahr 1991 rund 116 Millionen Euro in Große und Kleine Baumaßnahmen sowie den Bauunterhalt der Justizvollzugsanstalt Bautzen.

Die Justizvollzugsanstalt Bautzen verfügt über 414 Haftplätze und 40 Plätze für Sicherungsverwahrte. Sie ist zuständig für den Vollzug von Freiheitsstrafen von wenigen Tagen bis zu lebenslangen Freiheitsstrafen für männliche Erwachsene aus den Bezirken Bautzen, Görlitz, Dresden, Pirna, Dippoldiswalde und Meißen.

Zur Geschichte der Justizvollzugsanstalt Bautzen
Die von 1900 bis 1904 erbaute Landesstrafanstalt Bautzen, später Bautzen I genannt, war das bedeutendste Neubauvorhaben des sächsischen Strafvollzuges aufgrund der Reformbestrebungen des 19. Jahrhunderts. Wegen ihrer gelben Klinkerfassade erhielt sie schon bald den volkstümlichen Beinamen »Gelbes Elend«. Mit 1.092 Plätzen war sie damals eine der drei größten Strafanstalten in Sachsen. Nach Ende des 2. Weltkrieges bis 1950 nutzten die sowjetischen Streitkräfte die Anstalt als Speziallager. Als einziges von drei Speziallagern wurde Bautzen ab 1950 von der DDR als Strafvollzugsanstalt weitergeführt.

Fotos: Sächsisches Staatsministerium der Finanzen

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