Schließt die Körse-Therme für immer?

Wie der Zweckverband Körse-Therme Kirschau mitteilte, wird die Schließung des Betriebs zum 31.12.2022 in Erwägung gezogen. Grund hierzu sind vor allem die extremen Preissteigerungen für Strom- und Erdgasenergie,...

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Wie der Zweckverband Körse-Therme Kirschau mitteilte, wird die Schließung des Betriebs zum 31.12.2022 in Erwägung gezogen. Grund hierzu sind vor allem die extremen Preissteigerungen für Strom- und Erdgasenergie, die ab dem 01.01.2023 zum Tragen kommen werden. Die bestehenden Energielieferverträge beinhalten für das Kalenderjahr 2022 eine Festpreisbindung für Strom- und Erdgas zu vergleichsweise günstigen Konditionen. Aufgrund den aktuell gegebenen Verwerfungen an den Energiemärkten steht ab dem 01.01.2023 jedoch eine deutliche Erhöhung der Strom- und Erdgaspreises um das 8- bis 10-fache an.

Auch der Rückgang der Besucherzahlen um durchschnittlich 30% trägt zu einer maßgeblichen Verschlechterung des zu erwartenden Betriebsergebnisses bei. Weil schon einige der Badegäste selbst entsprechende Schreiben von deren Energieversorger erhalten haben sehen sich auch diese in der misslichen Situation, auch bei Besuchen der Körse-Therme sparen zu müssen. Weiter führt die betagte Technik der Körse-Therme mit steigender Tendenz zu Problemen, weil notwendige Ersatzteile durch die Hersteller nicht mehr produziert werden oder gestiegene gesetzliche Anforderungen im Falle eines Weiterbetriebs in 2023 preisintensive Umrüstungen und Ersatzbeschaffungen auslösen würden. Die Vertreter des Zweckverbandes haben den Personalrat entsprechend informiert und sind bemüht, einem Großteil der Beschäftigten die Möglichkeit zu verschaffen, in kommunalnahen Unternehmungen im Landkreis Bautzen eine anschließende Beschäftigung zu verschaffen.

Zudem ist nach Information durch Vertreter der Landesregierung Sachsen, Referat 20, die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass in diesem Jahr aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) für jedwede Projektvorhaben Förderbescheide erlassen werden können. Somit steht zu befürchten, dass auch der Terminplan zur Sanierung und Erweiterung der Körse-Therme verzögert wird und eine Inbetriebnahme erst ab August 2025 erwartet werden kann. Das bedeutet auch, dass der Landkreis Bautzen erst wesentlich später in den Zweckverband Körse-Therme Kirschau eintreten kann. Obwohl der Landkreis Bautzen bereits seit Jahren die Körse-Therme finanziell unterstützt haben die Mitgliedsgemeinden durch die Corona bedingten zusätzlichen Lasten der letzten zwei Jahre erhebliche Mehrbelastungen aus ihren Haushalten stemmen müssen.

Das betrifft vor allem die Gemeinde Sohland und die Stadt Schirgiswalde Kirschau mit zusammen etwa 90 % Anteil am Zweckverband. Der Verbandsvorsitzende Bürgermeister Gabriel fasst zusammen: „Nach alledem führt kaum ein Weg an der Betriebsschließung vorbei. Auch wenn wir bemüht sind, die sozialen Folgen hieraus durch Vermittlung von Anschlussbeschäftigungen abzufedern, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, dass betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden müssen.“

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