Arbeitslosigkeit steigt – geringe Integration von Ukrainern

„Die Arbeitslosigkeit stieg im vergangenen Jahr an, größtenteils wegen des Zugangs geflüchteter Menschen. Doch auch die schwache Konjunktur hat ihre Spuren auf dem ostsächsischen Arbeitsmarkt hinterlassen. Die Beschäftigung...

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„Die Arbeitslosigkeit stieg im vergangenen Jahr an, größtenteils wegen des Zugangs geflüchteter Menschen. Doch auch die schwache Konjunktur hat ihre Spuren auf dem ostsächsischen Arbeitsmarkt hinterlassen. Die Beschäftigung und die Zahl der bei der Arbeitsagentur gemeldeten Stellen gingen zurück. Die Unternehmen halten überwiegend ihre Arbeits- und Fachkräfte, doch sie stellen auch weniger neu ein. Arbeitslose haben es dadurch schwerer, wieder in Arbeit zu kommen. Das gilt insbesondere für Menschen, denen aktuell nachgefragte Qualifikationen fehlen oder die keinen Berufsabschluss haben. Eine Trendwende am Arbeitsmarkt erwarte ich erst, wenn sich die Konjunktur wieder bessert. Gerade jetzt sind Qualifizierungen und Weiterbildungen umso wichtiger. Das gilt nicht nur für Arbeitslose, sondern auch für Beschäftigte, um Arbeitslosigkeit vorzubeugen“, fasst Marion Richter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen, zusammen.

Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Jahresdurchschnitt 2023 deutlich um 2.336 Personen
(+13,6 Prozent) auf 19.494 Menschen gegenüber dem Jahr 2022 an. Die Arbeitslosenquote betrug 7,1 Prozent. Hauptgrund für den Anstieg der Arbeitslosigkeit im letzten Jahr war der Zugang geflüchteter Menschen. So fiel das Plus bei den arbeitslosen ausländischen Bürgern am stärksten aus: Ihre Zahl stieg um 1.634 Personen auf insgesamt 3.578 gegenüber dem Vorjahr an (+84,1 Prozent).

Im Dezember 2023 waren 3.223 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet und der Großteil von ihnen hat Leistungen aus der Grundsicherung (Bürgergeld) erhalten. Nach neuen Hochrechnungen sind in den Landkreisen Bautzen und Görlitz 633 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beschäftigt.

Dazu erklärte der Bautzener AfD-Landtagsabgeordnete Frank Peschel in einer Pressemitteilung: „Es ist nicht akzeptabel, wenn nicht einmal 20 Prozent der Ukrainer in Ostsachsen arbeiten gehen bzw. über 80 Prozent auf Kosten des deutschen Sozialsystems leben. Die Bundesregierung muss die sozialen Anreize massiv kürzen, damit erwerbsfähige Personen arbeiten gehen müssen. Die Politik der Ampelregierung ist sozial ungerecht und bestraft die Arbeitnehmer, die mit ihren Steuern arbeitsscheue Personen finanzieren müssen.“

Die Unternehmen meldeten der Agentur für Arbeit Bautzen im Jahresverlauf 2023 8.883 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen, 1.127 Stellen (-11,3 Prozent) weniger als im Jahr 2022.

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