Ausbildungsvergütungen 2012 kräftig gestiegen

Entwicklung der Ausbildungsvergütungen von 2006-2012. Foto: BIBB In Westdeutschland lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2012 bei durchschnittlich 737 € im Monat. Sie erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 4,1...

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Entwicklung der Ausbildungsvergütungen von 2006-2012. Foto: BIBB
Entwicklung der Ausbildungsvergütungen von 2006-2012. Foto: BIBB

In Westdeutschland lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2012 bei durchschnittlich 737 € im Monat. Sie erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 4,1 %. In Ostdeutschland nahmen die Vergütungen um 5,0 % auf durchschnittlich 674 € im Monat zu. Während der prozentuale Vergütungsanstieg damit 2012 im Westen deutlich höher ausfiel als im vorangegangenen Jahr (2,9 %), hatte es im Osten bereits im Vorjahr einen fast ebenso starken Zuwachs gegeben (4,9 %).

Nicht verändert hat sich bei den Ausbildungsvergütungen 2012 der Abstand zwischen west- und ostdeutschem Tarifniveau. Wie bereits im Vorjahr wurden im Osten 91 % der westlichen Vergütungshöhe erreicht. Bezogen auf das gesamte Bundesgebiet betrugen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2012 durchschnittlich 730 € pro Monat. Sie lagen damit im Gesamtdurchschnitt um 4,3 % über dem Vorjahreswert von 700 €.

Zu diesen Ergebnissen kommt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in der neuesten Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen, die seit 1976 jährlich zum Stand 1. Oktober durchgeführt wird (vgl. Beicht 2011). Die Grundlage bilden dabei jeweils rund 500 Vergütungsvereinbarungen aus den gemessen an den Beschäftigtenzahlen größten Tarifbereichen Deutschlands. Die Angaben werden jeweils vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales zur Verfügung gestellt. Berechnet werden getrennt nach West- und Ostdeutschland Vergütungsdurchschnitte für stärker besetzte Ausbildungsberufe. Im Jahr 2012 waren 184 Berufe im Westen und 149 Berufe im Osten einbezogen. In diesen Berufen waren 89 % (West) beziehungsweise 79 % (Ost) aller Auszubildenden vertreten.

Ausschlaggebend für den kräftigen Anstieg der Ausbildungsvergütungen 2012 dürfte zum einen die insgesamt nach wie vor günstige Wirtschaftslage in Deutschland gewesen sein, die auch bei den Tariflöhnen und -gehältern zu deutlich höheren Abschlussraten führte (vgl. Bispinck 2012). Zum anderen wird aber auch die demografische Entwicklung eine Rolle gespielt haben, die sich inzwischen deutlich auf den Ausbildungsmarkt auswirkt und es Betrieben zunehmend schwerer macht, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen (vgl. Troltsch, Gerhards, Mohr 2012). Wie die längerfristige Beobachtung zeigt, beeinflusste die jeweilige Ausbildungsmarktsituation in der Vergangenheit immer auch die Entwicklung der tariflichen Ausbildungsvergütungen (vgl. Beicht 2011). So lagen beispielsweise die Steigerungsraten der Vergütungen im Jahr 2006, als der Mangel an Ausbildungsplätzen im letzten Jahrzehnt am stärksten ausgeprägt war, mit 1,0 % im Westen und 1,3 % im Osten weit niedriger als im Jahr 2012, in dem die Versorgungslage erheblich besser war.

Quelle: BIBB

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