Brustschmerzeinheit im Lausitzer Seenland Klinikum zertifziert

Chefarzt Dr. med. Olaf Altmann bei der Analyse einer Röntgenaufnahme vom Herzen. Die Brustschmerz-Einheit (Chest-Pain-Unit) im Lausitzer Seenland Klinikum wurde im Mai 2014 eröffnet und ist nun von...

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Chefarzt Dr. med. Olaf Altmann bei der Analyse einer Röntgenaufnahme vom Herzen.
Chefarzt Dr. med. Olaf Altmann bei der Analyse einer Röntgenaufnahme vom Herzen.

Die Brustschmerz-Einheit (Chest-Pain-Unit) im Lausitzer Seenland Klinikum wurde im Mai 2014 eröffnet und ist nun von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DKG) zertifiziert  worden. Die spezialisierte Einheit nimmt rund um die Uhr Patienten mit unklaren Schmerzen in der Brust auf und versorgt diese schnellstmöglich, denn bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute. So kann ein Herzinfarkt frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die häufigste Todesursache. „Ist die Ursache für die unklaren Schmerzen in der Brust ein Herzinfarkt, wird der Herzmuskel nicht mehr richtig durchblutet. Ausschlaggebend ist, dass der Patient sofort behandelt wird. Dann ist der Schaden oft noch reversibel. Doch je länger es dauert, umso schwerwiegender sind die Folgen für den Patienten“, weiß Chefarzt Dr. med. Olaf Altmann von der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Lausitzer Seenland Klinikum.

Auf der Brustschmerz-Einheit sind die Abläufe exakt vorgeschrieben und minutiös festgelegt. Neben einem Belastungs-EKG wird Blut abgenommen und es werden eine Ultraschalluntersuchung sowie eine Computertomographie durchgeführt. So lässt sich innerhalb weniger Minuten eine Diagnose stellen. Weitere Voraussetzung für die Zertifizierung ist ein Herzkatheterlabor, welches 24 Stunden am Tag besetzt ist. „Im Herzkatheterlabor können wir dem Patienten innerhalb kürzester Zeit eine Gefäßstütze setzen, damit die Durchblutung wieder gewährleistet wird“, so Altmann. „Wir sprechen von der „goldenen Stunde“, d.h. wird das verstopfte Herzkranzgefäß innerhalb einer Stunde wieder geöffnet, bleiben in der Regel keine gesundheitlichen Schäden“, erläutert der Chefarzt. Nach sechs Stunden ist hingegen der Herzmuskel irreparabel abgestorben. Das gesamte Personal auf der Brustschmerz-Einheit wird regelmäßig geschult und ist ein aufeinander eingespieltes Team.

In der Chest-Pain-Unit im Lausitzer Seenland Klinikum stehen insgesamt vier Behandlungsplätze zur Verfügung. Patienten können jederzeit, d.h. 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr aufgenommen werden. Die Zahl der Patienten, die im vergangenen Jahr die Station durchlaufen haben beläuft sich auf rund 500. Das beinhaltet sowohl die Patienten, die stationär aufgenommen wurden, als auch die Patienten, die nach der schnellen Diagnose wieder nach Hause konnten. „Wir appellieren an alle Bürger, nicht zu zögern, wenn sie Schmerzen in der Brust haben. Es gilt die einfache Faustregel „Zeit = Muskel“, ergänzt Altmann abschließend.

 

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