BSZ Bautzen erlebt Ausbildungskahlschlag

Sachsens Kultusministerium hat den Entwurf eines Teilschulnetzplanes für berufsbildende Schulen zur Anhörung freigegeben. Bis zum 1. März 2021 haben die Landkreise, die Kreisfreien Städte und der Landesausschuss für...

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Sachsens Kultusministerium hat den Entwurf eines Teilschulnetzplanes für berufsbildende Schulen zur Anhörung freigegeben. Bis zum 1. März 2021 haben die Landkreise, die Kreisfreien Städte und der Landesausschuss für Berufsbildung, in dem die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer vertreten sind, die Gelegenheit zur Stellungnahme.

Mit dem Teilschulnetzplan entfällt künftig die jährliche Anpassung der Ausbildungsstandorte.

Dem Entwurf der Teilschulnetzplanung für die berufsbildenden Schulen gingen umfangreiche Vorarbeiten und zahlreiche Gespräche voraus. Dazu gehören eine Sachverhaltsanalyse der Beruflichen Schulzentren, eine Befragung durch das Zentrum für sozialwissenschaftliche Methoden der TU Dresden, intensive Abstimmungen mit allen Schulträgern, mehrere Beratungen mit dem Landesausschuss für Berufsbildung und weiterer Beteiligungen von Akteuren sowie ein breiter Dialogprozess seit Anfang März 2020.

Dazu kommentiert Frank Peschel, AfD-Landtagsabgeordneter aus Bautzen:

„Der neue Entwurf ist eine große Enttäuschung für den Bildungsstandort Bautzen. Nach dem derzeitigen Stand soll zukünftig die Ausbildung der Bäcker, der Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, der Köche sowie die Ausbildung der Fachkräfte im Gastgewerbe in Görlitz stattfinden.

Der Ausbildungsberuf Friseur wird ebenfalls nicht mehr in Bautzen angeboten. Das BSZ Bautzen steht für den Aufnahmejahrgang 2021/2022 nicht mehr zur Verfügung. Und dass, obwohl seit 2010 in Bautzen mehr Friseure ausgebildete wurden, als in Görlitz.

Frank Peschel, AfD-Landtagsabgeordneter aus Bautzen.

Die Begründung des Kultusministeriums, warum zukünftig Bankkaufleute in Dresden unterrichtet werden und nicht mehr in Bautzen, ist eine Bankrotterklärung an den ländlichen Raum. Begründung: „Es ist anzunehmen, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren, auch aufgrund von Schließungen von Filialen im ländlichen Raum, verstärken wird.
Die Welt wird digitaler, auch in den Großstädten, daher wird es auch dort Schließungen geben.

Bei so viel Verlust an Ausbildungsberufen hilft es nichts, wenn beim BSZ Bautzen zukünftig die Kernkompetenzen in den Berufsbereichen Metalltechnik und Elektrotechnik liegen sollen und mehr Elektroniker, FR Energie- und Gebäudetechniker ausgebildet werden.

Insgesamt ist der aktuelle Entwurf eine Bankrotterklärung des Bildungsstandort Bautzen. Bautzen ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Seit Jahren wurde viel und erfolgreich in das BSZ investiert. Wir brauchen hier weiterhin breit aufgestellte Ausbildungsangebote. Die CDU spielt hier eine Oberlausitzer Stadt gegen eine andere Oberlausitzer Stadt aus.

Ich erwarte vom CDU-geführten Landratsamt und der CDU-Bautzen, dass sie für den Bildungsstandort Bautzen kämpfen. Köche, Bäcker, Verkäufer, Bänker und Friseure müssen in Bautzen bleiben!

Meine Forderung, dass der Freistaat gerade jetzt in den Bau von Berufsschulen im ländlichen Raum investiert sowie Neubauten plant und errichtet, hat er in einer Anfrage bereits abgelehnt.“

Quelle: https://www.berufsschulzukunft.sachsen.de/download/20_11_27_TSNP_BBS.pdf

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