Gute Pflanzbedingungen für den sächsischen Wald

Rund fünf Millionen Bäume pflanzt Sachsenforst 2024 im sächsischen Staatswald, der rund 39 % der Waldfläche in Sachsen ausmacht. Die Bedingungen für Pflanzarbeiten sind in diesem Frühjahr sehr...

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Rund fünf Millionen Bäume pflanzt Sachsenforst 2024 im sächsischen Staatswald, der rund 39 % der Waldfläche in Sachsen ausmacht. Die Bedingungen für Pflanzarbeiten sind in diesem Frühjahr sehr gut: Die hohen Niederschläge im Winter haben die Waldböden mit Feuchtigkeit gesättigt, die die jungen Bäumen zum Anwachsen brauchen. Hinzu kommt, dass durch die milde Witterung in den vergangenen Wochen die Pflanzarbeiten in vielen Gebieten schon weit vorangeschritten sind. Insgesamt 31 verschiedene Baum- und Straucharten werden in die Erde gebracht, vor allem Eichen-Arten (ca. 29 %) und Rot-Buchen (ca. 26 %), aber auch die zukunftsträchtige Weiß-Tanne (rund 20 %). Naturverjüngung und Saat ergänzen die Anstrengungen von Sachsenforst, den notwendigen Waldumbau im durch den Klimawandel gebeutelten Staatswald weiter voranzubringen. Dafür investiert der Freistaat Sachsen in diesem Jahr rund 14 Millionen Euro. Die Verfügbarkeit von geeignetem Saatgut bleibt dabei aber ein einschränkender Faktor.

Baumartenwahl in Angesicht des Klimawandels

Eichen, Buchen und Weiß-Tannen spielen die zentrale Rolle beim aktiven Waldumbau in Sachsen. Von den insgesamt rund fünf Millionen vorgesehenen Pflanzen entfallen dabei gut 1,3 Millionen auf die Eichen-Arten und fast 1,2 Millionen auf die Rot-Buche. Weitere wichtige Laubbaumarten sind der Berg-Ahorn und die Rot-Erle. Aber auch seltene Baumarten wie Vogelkirsche, Winterlinde oder Berg- und Flatterulme sind für dieses Jahr geplant. Bei den Nadelbäumen belegen mit weitem Abstand nach der Weiß-Tanne (knapp eine Million Stück) noch Europäische Lärche und Gemeine Kiefer vordere Plätze.

»Wir müssen die Wälder an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen und das beginnt mit der Auswahl der geeigneten Baumarten«, erklärt Rother, Leiter des Forstbetriebes von Sachsenforst. »Wir achten auf Mischung und Vielfalt, um das Risiko zu streuen. Gleichzeitig muss die jeweilige Art zu dem konkreten Standort mit seinen Bodeneigenschaften passen. Überall wo es möglich ist, setzen wir auf die Nachkommen der vorhandenen Bäume, also die natürliche Verjüngung. Wo die geeigneten Mutterbäume fehlen, wird aktiv gepflanzt oder gesät. Das gilt auch für Standorte mit drohender Bodenerosion oder wo eine schnelle Ausbreitung von Gräsern und Brombeere eine natürliche Wiederbewaldung verhindert.« Für das Jahr 2024 ist eine Waldumbaufläche durch Pflanzungen, Saaten oder Naturverjüngung von rund 1.300 Hektar im sächsischen Staatswald geplant.

Hochwertiges Pflanzgut wirkt als begrenzender Faktor

Rund ein Drittel der im Staatswald gepflanzten Bäume werden in den drei landeseigenen Forstbaumschulen von Sachsenforst (Graupa, Heinzebank und Kretscham) herangezogen. Die restlichen Forstpflanzen liefern private Forstbaumschulen. Das verwendete Saatgut unterliegt hohen Qualitätsanforderungen und stammt aus den für diesen Zweck ausgewiesenen Forstsaatgutbeständen. Es wird in einer eigenen Aufbereitungsstelle in Flöha vorbereitet. Bei Saatgut aus dem Handel garantiert das sogenannte Forstvermehrungsgutgesetz die hochwertige Qualität.

Die Saatguternte ist in jedem Jahr abhängig von natürlichen Zyklen und der Witterung. »Wir sehen die Pflege und Beerntung der vorhandenen Saatgutbestände als eine unserer wichtigsten Aufgaben, um die Verfügbarkeit von hochwertigem Saatgut so gut es geht sicherzustellen. Außerdem versuchen wir, neue Saatgutquellen zu erschließen und arbeiten aktuell auch an einem Konzept zur Neuanlage von Samenplantagen, vor allem mit dem Fokus auf Laubbaumarten«, so Rother. »Mittelfristig wird die Saatgutverfügbarkeit als Herausforderung bestehen bleiben. Wir prüfen deshalb auch intensiv andere Wege der Saatgutbeschaffung in Sachsen und angrenzenden Regionen.«

Straucharten für vielfältige Waldränder

Abgestufte Waldränder aus unterschiedlichen Baum- und Straucharten sind besondere Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten und können als eine Art Schutzmantel um die Wälder auch Sturmschäden vorbeugen. Sie ergänzen den Mischwald mit seinen vielfältigen inneren Strukturen im Übergang zum Offenland. Für das Jahr 2024 werden daher auch etwa 120.000 Sträucher und Bäume zur Anlage von Waldrändern aktiv gepflanzt.

Neben Pflanzung und Saat wird auch auf das natürliche Potenzial von Pionierbaumarten wie Birke, Weide, Zitterpappel und Eberesche gesetzt. Sie haben nur geringe Ansprüche und gelangen mit ihren leichten und weit fliegenden Samen oder durch Vögel schnell auf Freiflächen. Sie sind damit besonders geeignet, zur Wiederbewaldung auf den vielen Schadflächen der letzten Jahre beizutragen. Dieses Verjüngungspotenzial der Natur bewusst zu nutzen und zu fördern, ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, es entspricht auch den Prinzipien der integrativen naturgemäßen Waldbewirtschaftung des Staatswaldes des Freistaates Sachsen.

Weiterführende Informationen finden Sie im Internet unter www.sachsenforst.de.

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