Massenvermehrung von Borkenkäfern in Sachsen hält an

Mit sinkenden Temperaturen und kürzeren Tagen gehen die Borkenkäfer zur Winterruhe über. Für die Forstleute in Sachsen bedeutet das indes keine Ruhepause: Durch den langanhaltend warmen Herbst konnten...

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Mit sinkenden Temperaturen und kürzeren Tagen gehen die Borkenkäfer zur Winterruhe über. Für die Forstleute in Sachsen bedeutet das indes keine Ruhepause: Durch den langanhaltend warmen Herbst konnten sich die meisten Käfer noch vollständig entwickeln. Die Gefahr ist groß, dass sie den Winter unbeschadet überstehen und im kommenden Jahr neue Bäume befallen. Darum müssen auch im Herbst und Winter Borkenkäfer-Bäume gefällt und aus dem Wald entfernt werden. Denn: Die Borkenkäferzahlen in Sachsen sind weiterhin auf einem extrem hohen Niveau. Zwar gehen die Schadmengen im Freistaat voraussichtlich auch in diesem Jahr weiter zurück, ein Nachlassen bei den Gegenmaßnahmen könnte aber dramatische Folgen haben.

Im Jahr 2022 lagen die Schäden durch den Buchdrucker, der gefährlichsten Borkennkäferart, bei 850.000 Kubikmetern, 2019, zum Höhepunkt der Schäden, bei rund 2,2 Millionen Kubikmetern. In dieser Käfersaison werden Schäden bis 500.000 Kubikmetern erwartet, bis Ende September waren es 260.000 Kubikmeter. Das ist immer noch ein Vielfaches von dem, was in allen Jahren vor 2018 verzeichnet wurde. Insgesamt wurden seit 2018 sieben Millionen Kubikmeter Schadholz durch Borkenkäfer verursacht.

Regionale Schwerpunkte der Schäden und Aktivitäten der Borkenkäfer in Sachsen sind
in diesem Jahr erneut das Oberlausitzer Bergland, das Zittauer Gebirge und das Elbsandsteingebiet. Dennoch sind hier die Schadholzmengen im Vergleich zu den Vorjahren wegen der rapiden Abnahme der Fichtenfläche aber zurückgegangen. Im Erzgebirgsraum hingegen liegen die Mengen teils deutlich über den Vorjahreswerten. Eine besonders starke Zunahme ist in diesem Jahr vor allem im Westerzgebirge und im Vogtland zu verzeichnen. Diesen Trend beobachten die Forstleute mit großer Sorge, weil das fichtenreiche und damit gefährdete Erzgebirge bislang vergleichsweise geringe Schäden
aufweist.

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