Schutzmasken-Produktion in Ohorn beginnt

In der im ostsächsischen Ohorn ansässigen Firma PHB Pulsnitzer Hygiene Berufsbekleidung GmbH hat dieser Tage der Probelauf der automatisierten Produktion von medizinischem Mund-Nasen-Schutz begonnen. „Wir investieren dafür gegenwärtig...

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In der im ostsächsischen Ohorn ansässigen Firma PHB Pulsnitzer Hygiene Berufsbekleidung GmbH hat dieser Tage der Probelauf der automatisierten Produktion von medizinischem Mund-Nasen-Schutz begonnen. „Wir investieren dafür gegenwärtig mehr als 1 Million Euro. Die erste Produktionslinie ist fertig; die zweite ist in Planung“, berichtete PHB-Geschäftsführer Alfred Wippermann am Donnerstag, 30. Juli 2020, bei einem Medientermin am Firmensitz. „Bei voller Auslastung können wir dann unter Reinraumbedingungen monatlich 3 Millionen sterile Einweg-Masken produzieren. Die Voraussetzung dafür sind die amtlichen Prüfungen und die Zertifizierungen, deren positive Ergebnisse wir in naher Zukunft erwarten. Jedenfalls sind wir mit unserer Produktion – unweit der sächsischen Landeshauptstadt – in der Lage, einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Corona-Epidemie zu leisten, die ja offenbar leider wieder Fahrt aufnimmt.“ 

Die Installation der Anlage im 1. Stock einer ehemaligen Schmalweberei erforderte erhöhten Aufwand und technisches Geschick. Lieferant ist der renommierte bayrische Sondermaschinenhersteller PIA Automation GmbH, Amberg, der bereits Auftraggeber wie BMW, Daimler und Porsche mit ähnlichen Produktionslinien ausgestattet hatte. In den Aufbau des von der WISAG AG, Dresden, projektierten Reinraums waren mehrere Dienstleister aus der Ohorner Region eingebunden. Auch an das Recycling der überwiegend aus Kunstfaservliesstoff bestehenden Einweg-Masken ist gedacht. PHB will dazu gemeinsam mit dem Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstoffe (ITM) der TU Dresden sowie weiteren Forschungspartnern ein Forschungsprojekt auf den Weg bringen; die Gespräche laufen bereits.

Wie Alfred Wippermann weiter berichtete, befinden sich die medizinischen OP-Masken von PHB derzeit im Zertifizierungsprozess laut DIN EN 14683 (Typ II und IIR): „Jede Maske besteht aus drei Lagen Spezialvliesstoff, der sowohl die Filterfunktion gewährleistet als auch den Träger vor Flüssigkeiteneintrag schützt. Unsere Vliesstoff-Lieferanten, darunter die Sandler AG, sind Produzenten aus dem Vogtland sowie aus Sachsen-Anhalt. Sie garantieren die Versorgungssicherheit auch bei einem eventuellen weiteren Lock-Down. Zudem halten wir dank der kurzen Transportwege den ökologischen Fußabdruck denkbar gering. Dies fördert die Nachhaltigkeit, der sich die PHB verschrieben hat.“

Die PHB GmbH wurde 1990 gegründet und ist als Medizinproduktehersteller gelistet. Gegenwärtig fertigen in Ohorn sowie im Schwesterunternehmen Güldi-Moden GmbH, Limbach-Oberfrohna (bei Chemnitz), insgesamt rund 43 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter qualitativ hochwertige Berufsbekleidung für Kliniken, Pflegeheime und Unternehmen der Lebensmittelindustrie. Beide Firmen bringen jährlich rund 1 Million Kleidungsstücke, insbesondere Mehrweg-OP-Bekleidung, in den deutschen Gesundheitsmarkt. Die für den Vertrieb zuständige Güldi-Moden GmbH übernimmt künftig auch die Vermarktung der neuen medizinischen Schutzmasken von PHB Ohorn.

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