Theaterfinanzierung: Stadt und Landkreis einigen sich

Die Finanzierung des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen ist auch für die kommenden Jahre gesichert. In einem Spitzengespräch von Stadt, Landkreis und Theater konnte am Dienstag, 28. März 2023, eine...

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Die Finanzierung des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen ist auch für die kommenden Jahre gesichert. In einem Spitzengespräch von Stadt, Landkreis und Theater konnte am Dienstag, 28. März 2023, eine grundsätzliche Einigung zum Sitzgemeindeanteil der Stadt Bautzen erreicht werden. Die Einigung beinhaltet die Deckelung des städtischen Beitrages für die Jahre 2023 und 2024 und damit im Ergebnis die partnerschaftliche Aufteilung des im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen städtischen Anteils zwischen Landkreis und Stadt Bautzen. Für die Zeit ab 2025 will man sich noch zu einer langfristigen Lösung verständigen. Damit die Einigung in Kraft treten kann, muss diese allerdings noch durch den Stadtrat der Stadt Bautzen als Beschluss und im Kreistag im Rahmen des Haushaltsbeschlusses für das Jahr 2023 bestätigt werden.

Dem Gespräch war eine kontroverse Diskussion zur konkreten Höhe des Sitzgemeindeanteils der Stadt Bautzen im Kreistag am 20. März 2023 vorangegangen. Unter anderem wurden unterschiedliche Berechnungsmethoden für die Höhe des städtischen Beitrages kritisiert und dies schwierige finanzielle Lage der Stadt Bautzen als Argument bemüht. „Der Sitzgemeindeanteil muss im Einvernehmen mit der Kommune festgelegt werden. Die Beteiligten sollten schnellstmöglich an einen Tisch, um das Problem zu lösen“, so Dr. Robert Böhmer, Kreisrat und Bautzener Bürgermeister.

Landrat Udo Witschas hatte daraufhin ein klärendes Gespräch mit der Stadt Bautzen in Aussicht gestellt.

Hintergrund der Debatte ist die Finanzierung des Theaters, dessen Gesamtkosten von jährlich rund 10 Millionen Euro durch den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien (rund 2,6 Millionen Euro) und die Stiftung für das sorbische Volk (rund 1,4 Millionen Euro) bezuschusst werden. Die Stadt Bautzen muss entsprechend der Förderrichtlinien des Kulturraumes als Sitzgemeinde ebenfalls einen Anteil leisten, damit diese mit rund 2,6 Millionen Euro lebenswichtige Förderung gewährt werden kann. Dieser Anteil soll 2023/2024 auf eine Million Euro jährlich begrenzt werden. Den nach Abzug aller Zuschüsse und Fördermittel verbleibenden Betrag finanziert der Landkreis als Träger des Eigenbetriebes. Für das Jahr 2023 beträgt dieser rund 1,8 Millionen Euro.

„Ich bin sehr froh, dass wir eine Einigung mit der Stadt Bautzen erreichen konnten und das Theater nun Planungssicherheit hat“, erklärte die Beigeordnete Dr. Romy Reinisch im Anschluss an das Gespräch. „Letztlich war ein Betrag von rund 77.000 Euro strittig, gemessen an den Gesamtkosten für das Theater wäre es unverantwortlich gewesen, deshalb die Finanzierung des Theaters zu gefährden. Mit unserer Einigung tragen wir den in der Kreistagsdiskussion geäußerten Haltung des Gremiums Rechnung.“ Dr. Reinisch hofft nun, dass der Kompromiss auch durch Stadtrat und Kreistag im Rahmen ihrer Beschlüsse bestätigt wird. „Das Theater hat dies aus meiner Sicht absolut verdient, unser Haus zählt trotz seines vielfältigen Angebots zu den effizientesten Theatern in Deutschland.“

Zu den großen Veranstaltungen des Jahres zählt der Bautzener Theatersommer auf dem Hof der Ortenburg Bautzen. Der Startschuss für den diesjährigen Kartenvorverkauf fällt am 22. April, 11 Uhr, an der Theaterkasse.

www.theater-bautzen.de/theatersommer

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