Von der Goldschmiedin zur Fotokünstlerin

Das Auge für die Schönheit, die Liebe zum Detail und den Hang zum Außergewöhnlichen – so ist Henriette Braun. Jetzt zieht die Fotokünstlerin in ein neues großes Studio...

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Das Auge für die Schönheit, die Liebe zum Detail und den Hang zum Außergewöhnlichen – so ist Henriette Braun. Jetzt zieht die Fotokünstlerin in ein neues großes Studio am Buttermarkt 1 in Kamenz. Die 47-Jährige hatte sich ihr Leben eigentlich anders vorgestellt: Als Kind verbrachte sie die meiste Zeit in der Goldschmiedewerkstatt ihrer Eltern, war vertraut mit dem Handwerk und sah auch ihre Zukunft im Glanze des Edelmetalls.

Bereits vor der Wende schloss die Kamenzerin ihre Lehre erfolgreich ab und arbeitete danach einige Jahre bei Goldschmieden am Tegernsee. Neben ihren Fähigkeiten brachte sie auch ihre lebensfrohe Art in die Kleinstadt mit: „Ich fühlte mich dort sofort wohl und verliebte mich in den Charme Bayerns. Ich verwuchs schnell mit der Gemeinde und pflege noch bis heute Kontakt zu diesem Freundes- und Kollegenkreis.“

Seit jeher hatte die Werkstatt ihrer Eltern einen hohen Stellen- und Bekanntheitswert in ganz Kamenz, welcher bedeutend zunahm, als diese sich entschieden, ein Ladengeschäft anzufügen. So kam es, dass Henriette Brauns Eltern die handwerklich begabten Hände der Tochter wieder zu sich in die Heimat holten. Ihr war in die Wiege gelegt worden, den Betrieb eines Tages zu übernehmen. Nach ihrer Rückkehr aus Bayern 1993 engagierte sie sich sehr für die Goldschmiedekunst, da sie erst dachte, in absehbarer Zeit das Geschäft übernehmen zu können. Jetzt, 24 Jahre später, ist dies immer noch nicht eingetreten, da sich das vitale Ehepaar nur schwer vom Geschäft trennen kann. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit fing sie ihr Selbststudium der Fotografie an und besuchte verschiedenste Weiterbildungen in dieser Richtung.

„Ich werde nie das Gefühl vergessen, als ich den ersten Workshop von Peter Braunschmid in München besuchte und all die anderen Kursteilnehmer ihre Laptops aufklappten und ich mit Stift und Zettel dabei war, weil ich schlicht noch gar keinen Laptop besaß – somit mir merken musste, was mir gezeigt wurde, um es daheim am Rechner nacharbeiten zu können“, verrät Henriette Braun. Braunschmid, auch „Brownz“ genannt, brachte sie während des Kurses auf die Spezialisierung „Photoshop Composing“. Mit Begeisterung erlernte sie die Kunst des Fotografierens und des Bearbeitens. 2012 eröffnete sie dann ihr erstes Studio, damals noch im Nebenberuf. „Die Auftragslage hat sich inzwischen so entwickelt, dass das erste Studio viel zu klein wurde. Jetzt auf der neuen hellen Fläche im Erdgeschoss habe ich mehr Räume für den Setbau, kann mit dem Licht besser spielen und einfach viel kreativer sein“, so Braun weiter.

Neben Shootings mit Neugeborenen, Schwangeren und Familien gehören auch Teilakt und Boudoir zu ihren Auftragsgebieten. Am liebsten fotografiert die Fotokünstlerin jedoch Portraits und holt sich ständig neue Inspirationen aus ganz Europa. Besonders von Werken der ost- und nordeuropäischen Fotografen ist sie seit jeher sehr angetan und pflegt auch Kontakt zu jenen, die sie bereits bei Fortbildungen kennenlernen durfte.

Weitere Infos demnächst unter: www.henriette-braun.de

Foto: Peter Dyroff

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