Vor 150 Jahren: Löbau erlebt heißen Sommer

Es geschah vor genau 150 Jahren. Eigentlich hatten sich die Löbauer auf einen schönen und friedlichen Sommer gefreut, doch alarmierende Nachrichten aus dem Deutschen Bund verhießen nichts Gutes. Ein Krieg...

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Es geschah vor genau 150 Jahren. Eigentlich hatten sich die Löbauer auf einen schönen und friedlichen Sommer gefreut, doch alarmierende Nachrichten aus dem Deutschen Bund verhießen nichts Gutes. Ein Krieg stand vor der Tür. Auf dem Weg nach Böhmen fielen im Juni 1866 zwei preußische Armeen voller Wucht in unsere Oberlausitz ein. Auch für die Löbauer begann im doppelten Sinn ein wahrhaft heißer Sommer. Die Bürgerschaft ächzte unter dem Druck militärischer Einquartierungen. Requirierungen erfolgten, Verstümmelte von den Schlachtfeldern waren zu versorgen, Tote zu begraben und zu allem
Überfluss brach in der Stadt die Cholera aus. Noch viele Jahrzehnte danach erinnerten sich die Löbauer mit Grausen an jenen Sommer.

Das Ehrenmal wurde von der Stadt Löbau in Gedenken an jene Soldaten, die als Verwundete nach dem 1866 beendeten Deutschen Krieg in Löbau behandelt wurden und verstorben sind, errichtet. Die Löbauer begruben sie auf ihrem Friedhof und widmeten ihnen den nebenstehenden Gedenkstein mit der Inschrift: Dem Andenken / der im Feldzuge 1866 / verwundeten und zu Löbau /

verstorbenen Krieger. / Die Erde ist überall des Herrn.

Östlich des Ehrenmals verlaufend befindet sich noch heute das Gräberfeld, welches symbolisch als eine mit Basaltpflaster eingefasste Sandfläche gestaltet wurde. Zwei Jahre nach Ende des Krieges, am 3. Juli 1868, wurde das Denkmal unter reger Anteilnahme der Bevölkerung und der Löbauer Garnison feierlich eingeweiht. Die Bürger gedachten an diesem Tag jenen Soldaten, die auf böhmischen Schlachtfeldern verwundet nach Löbau gekommen und hier verstorbenen waren. Das Militärkommando hatte sie, ohne Rücksicht auf  Freund oder Feind, ob Österreicher, Sachse oder Preuße, in das auf dem Taschenberg gelegene Militärlazarett eingewiesen.
Löbau_Tafel_1866
Pünktlich zum 150. Jahrestag wollen wir uns der Ereignisse des Jahres 1866 erinnern. Zum Gedenken an die Opfer dieses Krieges treffen wir uns am 26. August um 18 Uhr auf dem Alten Friedhof. Anschließend setzen wir unsere Veranstaltung im ehemaligen Sudhaus mit einem Vortrag zum Thema fort. Alle Löbauer und Gäste sind dazu herzlich eingeladen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Der Altstadtverein Löbau e.V. dankt allen, die bei der Sanierung und Wiederaufstellung des Ehrenmales am ursprünglichen Standort mitgewirkt und dieses finanziell gefördert haben. Unterstützt durch das Stadtbauamt der Stadt Löbau, den städtischen Bauhof und dem Baugeschäft Clemens Fritsch GmbH aus Löbau wurde im August 2016 der erste Abschnitt einer noch nicht abgeschlossenen Sanierung realisiert.

Mehr Infos unter www.loebau.org

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