Gewerkschaft blockiert – dritte Tarifrunde im Einzelhandel endet ohne Ergebnis

Die dritte Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen im mitteldeutschen Einzelhandel endete am 18.07.2023 in Magdeburg trotz deutlich verbessertem Angebot der Arbeitgeberseite ohne Ergebnis. Zu Beginn unterbreiteten die Arbeitgeber der Vereinten...

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Die dritte Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen im mitteldeutschen Einzelhandel endete am 18.07.2023 in Magdeburg trotz deutlich verbessertem Angebot der Arbeitgeberseite ohne Ergebnis.

Zu Beginn unterbreiteten die Arbeitgeber der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di trotz der bisherigen Blockadehaltung der Gewerkschaft im Interesse der Beschäftigten ein weiteres, verbessertes Angebot und signalisierten deutlich Abschlussbereitschaft. Dabei bot die Arbeitgeberseite bei einer 24-monatigen Laufzeit unter anderem ein Gehaltsplus von 8,4 % in zwei Stufen, eine Vergütungsuntergrenze von mindestens 13,00 Euro pro Stunde im ersten Jahr und 13,50 Euro im zweiten Jahr sowie zusätzlich eine steuer- und abgabenfreie, sofort zu zahlende Inflationsausgleichsprämie von 450,00 € an. Abermals wies ver.di das Angebot der Arbeitgeber – ohne wiederum ansatzweise in zielführende Verhandlungen einzusteigen – als unzureichend zurück.

„Mit unserem verbesserten Angebot haben wir uns heute noch einmal deutlich auf ver.di zubewegt. Leider beharrt die Gewerkschaft weiter auf ihrem unrealistischen und wirtschaftlich nicht vertretbaren Forderungskatalog, der bei einem 12-monatigen Abschluss in der Spitze Lohnsteigerungen
bis zu 21 % vorsieht. Mit dieser Art und Weise lassen sich keine vertretbaren Kompromisse und fairen Ergebnisse erzielen“, so Thomas Jäkel, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite.

René Glaser, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Mitteldeutschland, fügte hinzu: „Über den gesamten Zeitraum der seit Juni laufenden Verhandlungen gab es von der Gewerkschaftsseite nahezu keine konstruktiven Lösungsbeiträge. Der heutige Termin stellte zudem eher einen Rückschritt als ein Vorankommen dar. Im Interesse der Beschäftigten sollte ver.di endlich die offensichtlich politisch motivierte und inszenierte Verweigerungshaltung aufgeben und mit den Arbeitgebern in ernstgemeinte, ergebnisorientierte Verhandlungen eintreten.“

Die Tarifparteien haben sich auf den 29. August 2023 vertagt.

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