Neuer Kaffeereport räumt mit Vorurteilen auf

Neuer Kaffeereport räumt mit Vorurteilen auf. Foto: eziquelizic – freeimages.com Rund 1,3 Millionen Tonnen Kaffee importiert die Bundesrepublik jedes Jahr. Damit sind wir Deutsche nach den US-Amerikanern Importweltmeister....

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Neuer Kaffeereport räumt mit Vorurteilen auf. Foto: eziquelizic – freeimages.com
Neuer Kaffeereport räumt mit Vorurteilen auf. Foto: eziquelizic – freeimages.com

Rund 1,3 Millionen Tonnen Kaffee importiert die Bundesrepublik jedes Jahr. Damit sind wir Deutsche nach den US-Amerikanern Importweltmeister. Kein Wunder, trinken doch fast 30 Prozent der Bevölkerung täglich mindestens fünf Tassen des beliebten Heißgetränks. So beliebt der Kaffee ist, so viele Mythen und Legenden ranken sich um die geröstete Bohne. Der Kaffeereport 2015 „Kaffee in Zahlen“ räumt mit einigen Vorurteilen auf und zeigt das Potenzial der schwarzen Flüssigkeit. Herausgeber des Zahlenwerks ist der der Kaffeehändler Tchibo, der in Bautzen mit einer eigenen Filiale im Kornmarkt-Center vertreten ist. Ebenfalls beteiligt an dem umfangreichen Zahlenwerk sind brand eins Wissen und der Statistikdienst Statista.

Kaffee macht munter

Wenig erstaunlich glauben rund 70 Prozent der Bevölkerung, dass Kaffee das Wohlbefinden steigert. Kein Wunder, allein zum Wachwerden nutzen sieben von zehn Menschen eine Tasse Kaffee. Das untermauert der Kaffeereport durch wissenschaftliche Untersuchungen. Tatsächlich hemmt das Koffein den Botenstoff Adenosin, der den Körper müde werden lässt. Jeder Siebte befürchtet deshalb, ohne Kaffee nicht wach zu werden und dass der Kaffeekonsum zu einer Sucht werden könnte. Das ist glücklicherweise falsch. Es tritt zwar eine gewisse Gewöhnung, jedoch keine Sucht ein.

Kaffee macht gesund, nicht krank

Es ist laut Kaffeereport in der Bevölkerung sehr umstritten, ob Kaffee nun positiv oder eher negativ auf die Gesundheit wirkt. Nur wenig mehr als elf Prozent glauben an eine positive Wirkung, während jeder Vierte negative Einflüsse sieht. Wissenschaftlich untermauert sind jedoch in erster Linie positive Effekte auf die Gesundheit.

Es gibt Untersuchungen, die einen gewissen Zusammenhang zwischen der Linderung von Migräne und Kopfschmerzen sowie Kaffeekonsum zeigen. Da das Koffein die Gefäße etwas verengt, kann es so offenbar den Schmerz etwas unterdrücken. Andere Studien berichten laut Kaffeereport von einem positiven Effekt des Getränks auf das Entstehen von Diabetes, Alzheimer und Krebsformen. Einer zentralen Rolle kommt dabei den im Kaffee enthaltenen Antioxidantien zu. Allerdings steht die Forschung erst am Anfang, sodass die bisherigen Ergebnisse mit Vorsicht zu bewerten sind.

Relativ gesichert erscheint dagegen, dass Kaffee nur einen geringen Einfluss auf den Kreislauf und damit auf das Entstehen von Bluthochdruck hat. Rund ein Drittel der Bevölkerung glaubt, der Kaffeeverzicht bei Bluthochdruck sei gesünder. Tatsächlich zeigen neuere Studien, dass Koffein den Blutdruck zwar kurz ansteigen lässt, dieser sich aber schnell wieder normalisiert. Ein Auslöser für dieses Volksleiden scheint Kaffee also nicht zu sein.

Ähnlich überraschend ist der Forschungsstand zur entwässernden Wirkung von Kaffee. Inzwischen scheint belegt, dass Kaffee nicht entwässert. Im Gegenteil: In Maßen genossen ist das beliebte Getränk eine Quelle für die Aufnahme der benötigten täglichen Flüssigkeitsmenge.

Einzig ein negativer Einfluss auf Cholesterinwerte ist tatsächlich problematisch. In den Bohnen enthaltene Fettstoffe reichern den Cholesterinwert etwas an. Hier können Kaffee-Fans aber vorbeugen. Den ohnehin geringfügigen Einfluss können sie durch die richtige Zubereitung reduzieren. Denn die verantwortlichen Lipide schaffen den Weg durch den Filter zu einem wesentlichen Teil nicht. Daher sind Filterkaffee und Pads ideal für cholesterinbewusste Genießer.

Deutsche lieben ihren Filterkaffee

Bei der Zubereitung liegt in Deutschland übrigens klar der Filterkaffee vorn. Zwei Drittel der Deutschen kredenzen diesen entsprechend gebrüht. Immerhin etwa jeder Zehnte bevorzugt eine Espresso- oder Kaffeemaschine mit integriertem Mahlwerk. Weitere zehn Prozent nutzen eine Kaffeepadmaschine. Der Rest verteilt sich auf „Exoten“ wie Kapselmaschinen, Maschinen ohne Mahlwerk, Kaffeepressen oder sogar die Zubereitung von löslichem Kaffee.

Der Trend zum Filterkaffee setzt sich bei den Kaffeearten fort. Dieser steht in dieser Rubrik unangefochten an der Spitze. Ebenfalls beliebt sind Cappuccino, Latte Macchiato, Cafe Crema und Espresso. Aber egal, welchen Kaffee sie genießt, setzt die Mehrheit der deutschen Kaffeegenießer auf eher milde Sorten. Zwar liegt mit knapp 45 Prozent die Normale Röstung vorn, aber milde, magenfreundliche oder koffeinfreie Sorten erreichen zusammen ebenfalls über 40 Prozent. Lediglich knapp elf Prozent bevorzugen eine kräftige Röstung.

Wie auch immer er zubereitet wird: Die Mehrheit der Deutschen liebt Kaffee. Dieses Laster ist sogar überraschend günstig. Eine Tasse kostet hierzulande gerade einmal 5,7 Cent – das ist der Gegenwert von den dazu erforderlichen sieben Gramm Röstkaffee.

 

 

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