
Die steigenden Mieten bereiten vielen Deutschen Sorgen und lösen einige hitzige politische Debatten aus. Alle Bundesländer sind von steigenden Mietpreisen betroffen und kämpfen mit deren Auswirkungen. Auch kleine Regionen wie das sächsische Bautzen bleiben von den aktuellen Entwicklungen nicht verschont. Wie sich die Mietpreise in Bautzen und anderen Regionen Sachsens entwickeln, wird in diesem Beitrag behandelt.
Sachsen im Überblick – So entwickeln sich die Mieten
Die Mietpreise in Sachsen haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich entwickelt, mit einem deutlichen Anstieg der Nettokaltmieten. Das Statistische Bundesamt verzeichnet einen Anstieg um 5,9 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2020. Wer Preise vergleichen will, muss bei kommunalen Mietspiegeln etwas aufpassen, diese hinken der aktuellen Situation oftmals etwas hinterher. Aktueller sind Angaben von Immobilienportalen.
Ähnlich wie in anderen Bundesländern steigen die Mieten in den sächsischen Großstädten deutlich stärker, verglichen mit den ländlichen Regionen. Dresden ist mit 9,01 Euro pro Quadratmeter im ersten Quartal 2025 eine der teuersten Städte Sachsens. Wenn man diesen Preis mit anderen Großstädten wie München in Bayern vergleicht, wo der Quadratmeter über 22 Euro kostet, ist Dresden aber noch recht günstig.

In ländlichen Regionen wie Bautzen oder dem Vogtland entwickeln sich die Mieten etwas langsamer. Zwar steigen sie auch hier jährlich um einige Prozente, bleiben aber im Vergleich stabiler als die Großstadtmieten. Das betrifft nicht nur die Mieten für Privatwohnungen und Häuser, sondern auch für Gewerbeimmobilien. Obwohl Bautzen neue Gewerbegebiete plant, um die Wirtschaft zu unterstützen, steigen die Mieten trotz des steigenden Angebotes.
Generell gilt die Region aber als eher stabil hinsichtlich der Mietpreise. Das liegt an verschiedenen Dingen wie der Landflucht, einem zunehmenden Wohnungsleerstand in den Dörfern und einer immer älter werdenden Bevölkerung.
Mietpreisbremse – Warum sie in Sachsen nicht gilt
2015 wurde im Bürgerlichen Gesetzbuch die Mietpreisbremse eingeführt, die besagt, dass bei Abschluss eines neuen Mietvertrags die Miete maximal 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen darf. Ausgeschlossen sind davon beispielsweise Neubauten oder Gebäude, die umfassend saniert wurden, was nicht darunter fällt, zum Beispiel Mietkäufe.
In Sachsen sowie in Sachsen-Anhalt, Saarland und Schleswig-Holstein gilt die Mietpreisbremse allerdings nicht, was an mehreren Faktoren liegt. Zum einen muss das jeweilige Bundesland bestimmte Städte oder Gemeinden als Gebiete mit angespanntem Wohnungsmarkt anerkennen, damit die Preisbremse wirksam ist. In Sachsen wurde das bisher nicht getan, nicht einmal in den Großstädten Leipzig und Dresden, wo es sinnvoll wäre, in Anbetracht der zunehmend angespannten Wohnungssituation. Das Land Sachsen begründet das damit, dass außerhalb dieser Städte Regionen liegen, bei denen die Mieten relativ stabil sind und nur leichte Anstiege verzeichnen.
Trotz der nicht geltenden Mietpreisbremse dürfen Vermieter natürlich nicht jeden Preis verlangen. Es gibt Mieterschutzregeln, die dazu gedacht sind, Mieter vor Wucher zu schützen. Unter anderem gelten hier Transparenzpflichten bei Mieterhöhungen und Wuchergrenzen, die eine Miete über 20 bis 50 Prozent über der Vergleichsmiete verbieten. Dennoch wünschen sich viele Einwohner Sachsens die Mietpreisbremse, um vor allem die Großstadtmieten zu regulieren. Die Sorge besteht, dass ohne Bremse ein nicht haltbarer Anstieg passiert, was Menschen dazu zwingen könnte, die Städte zu verlassen und ins Umland zu ziehen.