Sch​loss Radibor nach 20​ Jahren wieder öffen​tlich

Schloss Radibor, Foto: Bernd Hermann Nachdem das Schloss Radibor über 20 Jahre nicht genutzt wurde erwarb der „International Burnout Fund“ (Gründer Erwin Feurer) das vom Verfall bedrohte Gebäude...

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Schloss Radibor, Foto: Bernd Hermann
Schloss Radibor, Foto: Bernd Hermann

Nachdem das Schloss Radibor über 20 Jahre nicht genutzt wurde erwarb der „International Burnout Fund“ (Gründer Erwin Feurer) das vom Verfall bedrohte Gebäude und begann als Eigentümer im Jahr 2010 mit ersten Notsicherungsarbeiten. Ende März 2012 ist mit Mike Salomon und Claudia Matoušek das Kunstlabel obART ins Schloss eingezogen und wird künftig gemeinsam mit Erwin Feurer an der Gesundung und Entwicklung des sächsischen Kulturgutes arbeiten.

Am 9. September, zum Tag des offenen Denkmals, können Besucher von 10 bis 21 Uhr  erstmals seit über 20 Jahren wieder nahezu alle Räume des Schlosses von innen (wegen baulicher Maßnahmen und aus Sicherheitsgründen nicht das gesamte Schloss) sowie den bisher öffentlich zugänglichen Park besichtigen.

An diesem Tag werden Interessierte umfassend über die Vergangenheit, Zukunftspläne sowie architektonische Details und die geplanten Baumaßnahmen (das Schloss steht immer noch vor dem Verfall) informiert.Sämtliche Informationen werden auf Info-Tafeln und Flyern in deutscher und sorbischer Sprache gegeben, um der geschichtlichen und kulturellen Einbindung des Schlosses in der Region gerecht zu werden.

Auch ein musikalisch-künstlerisches Rahmenprogramm wird es geben:

– In einer Kunstausstellung werden Kunstwerke gezeigt, die obART derzeit über eine virtuelle Galerie – den Kunstaktien-Shop – auf seiner Internetseite anbietet. Die erstmals „analog“ ausgestellten Kunstwerke können vor Ort gekauft werden.

– Der bit.fall des international renommierten Künstlers Julius Popp verbindet Kunst und Technik auf beeindruckende Weise. Im Innenhof des Schlosses wird die Konstruktion montiert und „schreibt“ dann Wörter aus zu Boden fallenden Wassertropfen.

– musikalisches Rahmenprogramm mit René Schmidt (Schlagwerk)

– Von 20 bis 21 Uhr zeigt das Wanderkino Stummfilme von Charlie Chaplin, Hans Richter, W&C Lauenstein und Buster Keaton. Die Filme werden live mit Violine (Gunthard Stephan) und Piano (Tobias Rank) begleitet.

– Die Besucher können bei einer Tasse Kaffee und einem Stück hausgemachtem Kuchen mit dem obART-Team, dem Eigentümer Erwin Feurer sowie anwesenden „Aktienkünstlern“ ins Gespräch kommen.

Unterstützung erhielten obART und der International Burnout Fund bereits von einigen engagierten Bewohnern Radibors, darunter auch von Mitgliedern des Jugendclubs, welchen sie für die Hilfe ganz herzlich danken.

Schloss Radibor, Foto: Bernd Hermann
Schloss Radibor, Foto: Bernd Hermann

Kurze Geschichte des Schlosses:

– 1221 erstmals als Herrensitz erwähnt

– 1441 Hans von Bolberitz zu Radibor (als Rittersitz)

– 1489 Johannes & Leonhard von Plaunitz

– 1605 Christoph von Minkwitz

– 1707 Friedrich Wilhelm von Schack (Erbauer des heutigen Anwesens, welches ursprünglich ein Wassergraben umgab, Bautzeit 1709-19)

– 1765 Kaiserlicher General Baron Joseph von Ried (Kaufpreis 80.000 Taler, 1. kath. Besitzer seit der Reformation)

– 1854 Clemens Graf von Einsiedel

– 1865 Freiherr von Welck (Enteignung 1945)

– 1946 Sorbisches Lehrerbildungsinstitut

– 1960 Jungeninternat d. Sorbischen Erweiterten Oberschule Kleinwelka (60 Plätze)

– bis 1989 LPG-Küche und Lager

– Eigentumsübertragung International Burnout Fund (Erwin Feurer)

– seit 2012 in Zusammenarbeit mit dem Kunstlabel obART (Mike Salomon und Claudia Matoušek)

 

Zukünftige Entwicklung des Schlosses:

Der International Burnout Fund und das Kunstlabel obART haben das Ziel im Schloss Radibor ein Zentrum für Wissenschaft, Kunst und Erholung zu entwickeln und es damit auch wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit kultur- und bildungsorientierten Inhalten (Vorträge,  Workshops, Veranstaltungen, Ausstellungen) und Räumlichkeiten (Bibliothek,  Seminarraum, Gästezimmer) soll das  Kulturgut ein neuer Anlaufpunkt für unterschiedliche  Zielgruppen werden und eine gemeinwohlorientierte Perspektive für die Zukunft erhalten.

Bürgerliches Engagement für das Schloss:

Der  neue  Verein  Freunde  Schloss Radibor e.V. bildet die Basis für alle Interessierten, die sich als aktive Unterstützer an der Realisierung der geplanten Nutzungsidee beteiligen möchten. Mit einem ausgewogenem Verhältnis aus ideell und finanziell Engagierten können dadurch alle kulturellen Projekte, baulichen Vorhaben sowie die fürsorgliche Pflege des gesamten Komplexes von Beginn gestärkt werden. Durch die angestrebte Kombination aus lokalen und überregionalen/urbanen Mitgliedern soll das Schloss ein pulsierendes und kontinuierlich anwachsendes Netzwerk aus Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Kompetenzen erhalten, die in ihrer Gesamtheit eine zunehmende Aufmerksamkeit auf die Idee und das Schloss lenken werden. (1. Interessenten-Versammlung am 6. 10. 2012, 14 Uhr im Schloss)

Patenschaften gesucht:

Um die Nutzungsidee für das Schloss Radibor in den nächsten Jahren voranzutreiben und letztlich auch zu realisieren, benötigt  das  über 300 Jahre alte und vor dem Verfall bedrohte sächsische Kulturgut – vor allem für notwendige bauliche Sicherungs- maßnahmen  –  Hilfe  von  vielen  Seiten.  So sollen für ausgewählte Bau- und Restaurationsobjekte Paten gewonnen werden, die in Form einer finanziellen Beteiligung die Verantwortung und Fürsorge für einen wichtigen Baustein des Schlosses übernehmen.

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